Svenja Schulze

Fachkräftesicherung in Münster: Schulze und Griese besuchen Kita und Westfalen AG

24. April 2023

Copyright: Jana Wind

Die Situation für Münsteraner Familien ist schwierig: Rund 1700 Kinder sind bei der Platzvergabe leer ausgegangen. Über 350 Plätze, die in den Münsteraner Kitas eigentlich bestehen, können nicht besetzt werden, weil die dafür notwendigen Erzieher:innen fehlen. „Diese Zahlen zeigen, welche konkreten Auswirkungen der Fachkräftemangel auf das Leben von Familien und die Bildungschancen von Kindern hat“, sagte Svenja Schulze, SPD-Bundestagsabgeordnete für Münster, am Montagnachmittag bei einem Besuch der AWO-Kita Scheibenstraße im Münsteraner Südviertel. Im Gespräch schilderte ihr Kita-Leiterin Ruth Peters, wie sie und ihre Kolleg:innen die alltägliche Arbeit mit den Kindern erleben und vor welchen Herausforderungen Kitas in diesen Zeiten stehen.

„Es beeindruckt mich, mit wie viel Herzblut die Erzieher:innen trotz der angespannten Personallage eine qualitativ anspruchsvolle Betreuung der Kinder sicherstellen. Für mich ist klar, dass wir uns mit der aktuellen Lage nicht abfinden dürfen. Wenn Kindern der gewünschte Kitaplatz verwehrt wird, fehlen nicht nur wichtige Grundlagen der frühkindlichen Bildung. Es werden auch klassische Rollenbilder zementiert. Denn oftmals sind es die Frauen, die dann zuhause bleiben und die Kinder betreuen. Deshalb ist es richtig, dass jetzt das Rathausbündnis in Münster ein Maßnahmenpaket geschnürt hat, das die Not der Familien lindert“, so die Bundestagsabgeordnete. Marius Herwig, designierter jugendpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion Münster, der Schulze beim Besuch in der Kita begleitete, ergänzte: „Es geht uns mit diesen Maßnahmen darum, möglichst zügig mehr Menschen für das Berufsfeld Kita zu gewinnen und die bereits vorhandenen Fachkräfte in den Einrichtungen zu halten. Außerdem ist es dringend erforderlich, dass die Stadt die Eltern bei der selbstorganisierten Kinderbetreuung unterstützt. “ Der Bund unterstützt über das 5. Kitainvestitionsprogramm und über das Kita-Qualitätsgesetz, über das rund 2 Milliarden in 2023 und 2024 zur Verfügung stehen.

Anschließend besuchte Schulze gemeinsam mit Kerstin Griese (SPD), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales, die Westfalen AG. Finanzvorstand Jesko von Stechow erläuterte die Strategien und Maßnahmen, mit denen das Unternehmen auch in Zukunft qualifizierte Fachkräfte finden will. Das Unternehmen, das ein großer Anbieter von Kraftstoff und technischen Gasen ist, ist mit knapp 2.000 Beschäftigten ein wichtiger Arbeitgeber in der Region und steht auch vor der Herausforderung, Transformationsprozesse wie den technologischen Fortschritt, Digitalisierung und den Umstieg auf erneuerbare Energien zu bewältigen. Im direkten Gespräch mit Mitarbeiter:innen und Azubis der Westfalen AG konnten sich Schulze und Griese darüber informieren, wie das Unternehmen Fachkräfte anwirbt und ausbildet.

„Dass es genügend qualifizierte Fachkräfte gibt, ist für Deutschlands Unternehmen notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Nur so können wir unseren Wohlstand erhalten“, betonte Schulze. „Deshalb tut auch die SPD-geführte Bundesregierung alles für die Fachkräftesicherung: Wir werden mehr Frauen in Arbeit bringen. Wir werden die Agentur für Arbeit ausbauen, damit wir Arbeitnehmer und Arbeitslose weiter qualifizieren. Und wir brauchen mehr Fachkräfteeinwanderung, um das Problem zu lösen.“

Auch in der Hauptstadt steht in dieser Woche die Fachkräftesicherung im Fokus: Der Bundestag berät über den Regierungsentwurf zweier Gesetze. Am Donnerstag steht die erste Lesung des Regierungsentwurfs eines Gesetzes zur Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes an. Am Freitag geht es um die Ausbildungsplatzgarantie bei der ersten Lesung des Regierungsentwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung.